Pflanzen und Blumen für Insekten
Möchtet Ihr im Garten mehr Schmetterlinge und Wildbienen, Käfer und Schwebfliegen haben? Wie Ihr Euren Garten in ein blühendes Insektenparadies verwandelt, zeigt BIO Euch in diesem Artikel über insektenfreundliche Blumen, Hecken und Bäume.
21.04.2021

- Ein summender Garten: mit diesen Pflanzenarten gelingt’s
- Wildblumen selbst sähen
Die richtigen Pflanzen für Euer Insektenparadies
Das Frühlingswetter lädt zum Ausflug ins Grüne oder – wer den Luxus hat – in den eigenen Garten ein. Entspannen kann man wunderbar bei Vogelgezwitscher und emsigen Summen mit Blick auf eine Blühwiese. Die folgenden Pflanzenarten sind besonders wertvoll für Insekten:
Frühjahrsblumen für Hummelköniginnen und Co.
Schon im Frühjahr geht es los mit:
- Schneeglöckchen
- Märzenbechern
- Krokusse
- Etwas später: Löwenzahn
Diese bieten Nektar und sind unverzichtbar für die ersten Insekten, die schon unterwegs sind. Beachtet nur, dass Ihr z. B. Krokuszwiebeln schon im vorangegangenen Herbst gepflanzt haben müsst. Vor allem Hummelköniginnen, die aus dem Winterschlaf erwacht sind und jetzt beginnen, ihr Volk aufzubauen, suchen jetzt nach Nahrung. Auch Schmetterlinge wie Zitronenfalter oder Kleiner Fuchs brauchen dringend die frühen Nektarquellen. Und die ersten Honigbienen auf ihren Reinigungs- und Orientierungsflügen freuen sich ebenso darüber.
Wildblumen – für Insekten ein Muss!
Wildblumen sind für die Insektenvielfalt sehr wichtig. Wenn Ihr Euren Rasen – oder zumindest einen Teil – in eine Wildblumenwiese verwandelt, werdet Ihr auf jeden Fall Schmetterlinge und Wildbienen anlocken. Wenn man nicht ganz auf den Rasen verzichten will, bietet es sich an, die Blumen am Rand zu den Büschen oder zum Zaun hin in einem Streifen zu säen. Der sollte nicht zu schmal sein, da das Gras von den Seiten vehement nachdrängt. Und Wildblumen brauchen einen mageren Boden. Als Faustregel lässt sich sagen, dass einheimische, züchterisch nicht veränderte Stauden für Insekten am wertvollsten sind. Dazu zählen:
- Klatschmohn
- Kornblume
- Wiesen-Margerite
- Natternkopf
- Glockenblumen
- Storchschnabel
- Acker-Rittersporn
- Sommer-Adonisröschen
- Fette Henne
- Schirm-Aster
- Königskerze
- Weidenröschen
- Blutweiderich
- Wasserdorst
Hecken und Sträucher für einen summenden Garten
Sinnvoller als Fortsythien oder Kirschlobeer sind heimische Sträucher. Man kann sie als Hecke oder einzeln pflanzen, sie blühen und duften, bieten Nektar für Insekten und liefern obendrein oft noch leckere Früchte. Zu diesen gehören:
- Holunder
- Felsenbirne
- Schlehe
- Sanddorn
- Heckenkirsche
- Berberitze
- Schmetterlingsflieder
- Faulbaum
- Kreuzdorn
Zum Schluss darf man natürlich nicht die Obstbäume vergessen.
Wildblumen Säen
Die meisten heimischen Wildblumen sind gut für Wildbienen und Schwebfliegen, für Schmetterlinge und Käfer. Doch Achtung: Wildblumen brauchen magere Böden, also mit viel Sand und Kies versetzte, denn in unseren Gärten sind die Böden meist viel zu nährstoffreich, auch da wo nicht gedüngt wurde!
- Zuerst den Rasen oder Bewuchs entfernen und eine Schicht magere Erde (zum Beispiel durch Sand abgemagert) auftragen
- Gutes Saatgut verwenden: Das Saatgut aus dem Supermarkt ist oftmals billig konzipiert und legt den Schwerpunkt auf einjährige Pflanzen
Gezielt in ökologischer Hinsicht zusammengestellte Saatgutmischungen gibt es etwa bei:
- Syringa (syringa-pflanzen.de) >>
- Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim >>
Ihr habt nur einen Balkon? Kein Problem, auch diesen könnt Ihr mit ein paar wenigen Handgriffen in ein Insektenparadies verwandeln. Alles Wissenswerte findet Ihr in unserem Beitrag »Insektenfreundlicher Balkon«. Alles über Versteckmöglichkeiten für Insekten lest Ihr in unserem Artikel »Gärtnern für Insekten: Von Verstecken und Insektenhotels«.
Text: Martin Rasper
Bearbeitung durch die Onlineredaktion
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