Kräuter

Bärlauch – der Gesundheitsbooster des Frühlings

Die Natur erwacht aus der Winterstarre und auch der Bärlauch lässt sich wieder blicken. Zeit dieses Wunderkraut genau unter die Lupe zunehmen. Denn: Bärlauch hilft uns von Kopf bis Fuß gesund zu bleiben.

15.04.2023

Bärlauch – der Gesundheitsbooster des Frühlings | Abwehrkräfte Wildkräuter Frühling Immunsystem Bärlauch

In diesem Beitrag erfahren Sie

Bärlauch – das Kraut mit den Bärenkräften

Von März an streckt der Bärlauch, der wilde Bruder des Knoblauchs, entschlossen seine grünen Blattspitzen aus dem Waldboden. Die Pflanze wird heute wegen ihres feinen Aromas in der Küche sehr geschätzt. Bekannt ist er auch unter folgenden Namen:Wilder Bärlauch, der im Wald wächst

  • Hexenzwiebel
  • Zigeunerlauch
  • Ramsen
  • Teufelslauch
  • Waldknoblauch

Für unsere germanischen Vorfahren war der Bärlauch vor allem eines: ein potentes Heilkraut, das die Macht des Winters brach. Sie verzehrten die Blätter, um den Körper zu entschlacken und neue Energie zu tanken. Sie machten es wie die Bären, die nach dem Winterschlaf Unmengen des Frühlingskrauts in sich hineinstopften. Tatsächlich ist Bärlauch ein Gesundheits-Booster allererster Güte. Höchste Zeit also, ihn jetzt im Frühjahr in vollen Zügen zu genießen, um inneren Ballast loszuwerden und neue Lebenskraft zu gewinnen.

Diese gesundheitsfördernden Stoffe stecken im Bärlauch

In seinen Blättern schlummern eine Vielzahl gehaltvoller Substanzen, allen voran hohe Konzentrationen ätherischer Öle und heilsamer Schwefelverbindungen. Tatsächlich gibt es keine andere Pflanze, die so viele organische Sulfide aufweist wie der Bärlauch. Beim Kauen werden diese zu Säuren umgewandelt, daraus wiederum entsteht Thiosulfinat, das es mit jedem Breitbandantibiotikum aufnehmen kann und Magen und Darm »putzt« ohne dabei die nützlichen Bakterien zu killen.

Das schwefelhaltige Alliin oxidiert, schneidet man die Blätter, zum wirksamen Allicin. Beide Substanzen besitzen eine thrombolytische und fibrinolytische Wirkung. Das heißt:

  • Sie reduzieren die Neigung des Blutes zu verklumpen.
  • Sie wirken der Bildung und Anlagerung von arteriosklerotischen Ablagerungen in den Gefäßen entgegen.

Es ist das Chlorophyll, das die Bärlauchblätter grün macht. Und davon weisen diese einen hohen Gehalt auf, nämlich 422 Milligramm auf 100 Gramm. Im Vergleich: Petersilie liefert 210, Spinat nur115 Milligramm.

Der Pflanzenfarbstoff ChlorophyllNahaufnahme von Bärlauch

  • verbessert die Blutbildung und Sauerstoffversorgung
  • unterstützt den Organismus bei der Wundheilung
  • hilft bei der Entgiftung von Schwermetallen und kanzerogenen Stoffen

Die Blätter der Powerpflanze liefern zudem reichlich Vitamin C, das die körpereigene Abwehr nach den langen Wintermonaten wieder in Topform bringt. Das Kraut wartet außerdem auf mit

  • Kalzium,
  • Phosphor
  • Kalium
  • Magnesium
  • Eisen
  • Spurenelement Mangan

Bärlauch hilft von Kopf bis Fuß

Bärlauch ist ein aufbauendes Naturtalent. Er regt den Stoffwechsel an und wirkt

  • harntreibend
  • entschlackend
  • appetitanregend
  • verdauungsfördernd
  • entzündungshemmend
  • schleimlösend
  • krampflösend
  • kräftigend.

Die Pflanze macht fit, beruhigt die Nerven, stärkt das Herz, fördert die Durchblutung, hemmt Arterienverkalkungen, greift regulierend in den Cholesterinhaushalt ein und lindert Hautreizungen.

Frühjahrskur mit Bärlauch

Bärlauchblätter liegen auf einem Schneidebrett bereit, um zubereitet zu werdenAls eines der ersten Wildkräuter, die uns saisonal zur Verfügung stehen, ist Bärlauch ideal für eine belebende Frühjahrskur. Der Verzehr seiner Blätter steigert die Blut- und Lymphzirkulation, in der Folge werden die Organe optimal versorgt, was wiederum zu einem reibungsloseren Abtransport von Stoffwechselendprodukten und Giftstoffen führt. Also, greifen Sie zu!

Essen Sie zwei bis vier Wochen lang täglich eine Handvoll Bärlauchblätter und sagen Sie so der Frühjahrsmüdigkeit und Lustlosigkeit den Kampf an. Keine Sorge: Ihre Freund*innen und Arbeitskolleg*innen werden Ihnen in dieser Zeit nicht aus dem Weg gehen, denn anders als Knoblauch verursacht das Wildkraut keinen unangenehmen Mundgeruch.

Sollte man Bärlauch lieber selbst sammeln oder besser kaufen?

Bärlauch, gesammelt in einem KorbWer Bärlauch selbst sammeln möchte, sollte sich mit Kräutern auskennen, um ihn nicht mit Maiglöckchen oder giftigen Herbstzeitlosen zu verwechseln, die gern zusammen mit Bärlauch in lichten Laubwäldern und an Flussauen wachsen. Der Verzehr von Maiglöckchen kann zu Übelkeit und Erbrechen führen, bei Herbstzeitlosen besteht Todesgefahr.

Der beliebte Tipp, durch Reiben der Blätter den Bärlauch am Geruch zu identifizieren, funktioniert in der Regel nur ein- oder zweimal. Danach riecht jede der drei Pflanzen nach Knoblauch, ob Bärlauch oder nicht.

Sinnvoller ist es, auf die Unterschiede bei den Blättern zu achten:

  • Bärlauchblätter wachsen einzeln am Stiel, weisen eine zentrale Mittelrippe auf und besitzen nur wenige Blattnerven, die weit auseinanderliegen, die Unterseite ist matt.
  • Bei Maiglöckchenblättern liegen die Blattnerven eng zusammen, sie wachsen zu zweit an einem Stiel und besitzen eine glänzende Unterseite.
  • Die giftigen Herbstzeitlosen erkennt man daran, dass ihre Blätter rosettenförmig ohne Stiel direkt aus dem Boden entspringen und beide Blattseiten glänzen.

Wenn Sie sich nicht absolut sicher sind, gibt es sicherere Wege zum Genuss. Sie können Bärlauch zum Beispiel im Topf auf der Fensterbank oder im eigenen Garten ziehen. Oder Sie kaufen ihn beim Gemüsehändler oder auf dem Wochenmarkt.

Wenn Sie selbst sammeln, pflücken Sie möglichst von jeder Pflanze nur ein Blatt, um ihr nicht die Kraft zu rauben. Und sobald die schneeweißen Sternenblüten sich entfaltet haben, ist die Zeit der Bärlauchernte schon wieder vorbei.

So lagert man Bärlauch richtig

Frische Blätter sollten möglichst sofort verbraucht werden, gekühlt halten sie sich nur ein bis zwei Tage. Alternativ kann man das Frühlingskraut sehr gut portionsweise einfrieren, dabei behält es seine Bärenkräfte. Getrocknet verliert Bärlauch an Aroma und Wirkstoffen.

Nach dem gründlichen Waschen (um die Gefahr einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm auszuschließen, wenn man im Wald gesammelt hat) werden sie gehackt oder klein geschnitten.

Und nun geht es an den besten Teil: Das Verarbeiten des Bärlauchs zu leckeren Speisen. Er passt wunderbar aufs Butter-, Tomaten- oder Gurkenbrot, mit Quark oder Frischkäse vermengt, im Salat oder grünen Smoothie. Auch warme Speisen wie Saucen, Rührei, Suppen, Omelette, ja selbst Pizzen, Tartes oder Quiches lassen sich mit Bärlauch geschmacklich abrunden.

BIO hat für Sie drei herrliche Bärlauch-Rezepte:

Viel Spaß und Genuss mit diesem kraftstrotzenden Frühlingskraut!

 

Text: Annerose Sieck
Bearbeitung durch die Onlineredaktion (ar)

Ihr Feedback interessiert uns!

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Oder haben Sie noch mehr Tipps? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an biomagazin@biomagazin.de ».

Sie wollen den Original-Artikel lesen? Hier können Sie ihn als PDF herunterladen:

Mehr zu Bärlauch finden Sie in 

Besser sehen ohne Brille

Ganzheitliche Optiker und Augenkundler sind überzeugt, dass unser Sehvermögen nicht in Stein gemeißelt ist, sondern von einer guten physischen, aber auch psychischen Verfassung abhängt. Die neue BIO ...   

Weitere BeiträgeAlle anzeigen  

Bild zu Rezept für Bärlauchsalz
Kräuter

Dieses Bärlauchsalz hält sich das ganze Jahr über und eignet sich wunderbar als Geschenk!   

Bild zu Rezept für Frühlingssalat mit Spargel und Erdbeeren
Salate

Bei bitteren Noten scheiden sich die Geister. Doch Bitterstoffe sind nicht nur gesund, sondern vor allem auch lecker – wie dieser Frühlingssalat beweist.   

Bild zu Rezept für Bärlauch-Feta-Creme
Kräuter

Ob auf Brot, zum Grillen oder zu Gemüsesticks: Die Bärlauch-Feta-Creme lässt sich vielseitig kombinieren.   

Ihr Warenkorb
Ihr Warenkorb ist leer.

Für Kunden aus EU-Ländern verstehen sich unsere Preise inklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer und – außer bei digitalen Publikationen – zuzüglich Versandkosten.

Wichtiger Hinweis: Vorübergehend sind leider keine Einzelheft-Bestellungen in die Schweiz möglich. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und arbeiten daran, diese Möglichkeit so schnell wie möglich wieder anbieten zu können.