Mehl Typen – das bedeuten die Zahlen auf dem Mehl
Was ist der Unterschied zwischen Mehl Type 550 und 1050? Ist eines gesünder als das andere? Wenn Sie auch schonmal vor der Mehlauswahl im Supermarkt standen und bei all den Zahlen nicht weiter wussten, helfen wir Ihnen weiter. BIO erklärt, was es mit den Zahlen auf sich hat.
23.08.2023
In diesem Beitrag erfahren Sie
- was die Typenzahl auf Mehl bedeutet
- wie gesund Mehl ist
- für welche Brotsorten sich Weizen-, Dinkel- und Roggenmehl eignen
- warum Vollkornmehl und Vollkornschrott keine Typenzahl haben
Was verrät die Zahl über das Mehl?
Jede Mehlsorte hat eine bestimmte Eigenschaft und eignet sich deshalb zum Backen für eine bestimmte Brotsorte besonders gut. Die Type gibt an, wie fein das Mehl gemahlen wurde. Je niedriger die Zahl, desto feiner das Mehl. Je höher die Zahl, desto mehr Mineralstoffe befinden sich in ihm. Mehl Type 550 ist somit zum Beispiel gesünder als Type 405.
Welche Nährstoffe stecken in Mehl?
Wichtige Inhaltsstoffe im Weichweizen sind die Vitamine
- B1 und B2
- die Vitamin-A-Vorstufe Carotin
- Kalium
- Phosphor
Da sich ein Teil davon in den Schalen befindet, hängt die Menge an Inhaltsstoffen auch vom Mahlgrad ab. Je feiner ein Korn gemahlen wird, desto geringer ist der Anteil an gesunden Inhaltsstoffen.
Weizen, Dinkel oder Roggen: Wozu eignen sich die verschiedenen Mehlsorten?
Weizenmehl
Type 405 wird aus dem hellen Kern des Weizens gemahlen. Das typische Haushaltsmehl hat gute Backeigenschaften und ein hohes Bindevermögen.
Type 550 ist nicht ganz so fein gemahlen und wird für Weiß- und Toastbrote verwendet.
Type 812 eignet sich gut für Weißbrote mit dunkler Krume.
Type 1050 hat einen hohen Schalenanteil und eignet sich gut für Mischbrote mit herzhaftem Geschmack.
Dinkelmehl
Dinkelmehl enthält mehr essenzielle Aminosäuren und Kieselsäuren als Weizenmehl. Auch Mineralstoffe, Vitamine, Eiweiß, Kalium und Phosphor sowie Eisen sind reichlich vertreten. Dinkel wirkt säureregulierend. Außerdem zählt Dinkel zu den Spelzgetreiden, das heißt, der Kern des Getreides ist mit einer Art Schutzhülle umgeben. Durch die Spelzhülle ist Dinkel sehr viel weniger anfällig für Schädlinge und wird deshalb in der konventionellen Landwirtschaft weniger häufig mit Pestiziden behandelt.
Type 630 ist eine gute Alternative zum Weizenmehl 405. Die Teige gelingen besonders gut, wenn Sie einen Schuss Zitronensaft und Essig beim Backen dazugeben.
Type 1050 eignet sich besonders für Mischbrote. Vollkornmehl verwenden Sie für alle vollwertigen Brote und Gebäcke.
Roggenmehl
Roggen steigert die Eisenwerte im Blut, der hohe Kaliumgehalt schützt die Leber.
Type 610 ist ein sehr helles Roggenmehl, das sich gut für Roggensemmeln eignet
Type 815 verleiht Ihrem Brot eine helle Krume.
Type 1150 hat ein mildes Aroma und eignet sich zusammen mit Weizenmehl sehr gut für herzhafte Mischbrote.
Type 1370 verwenden Sie am besten für kräftige Roggen- und Roggenmischbrote.
Warum haben Vollkornmehl und Vollkornschrott keine Typenzahl?
Wie der Name es schon vermuten lässt, besteht Vollkornmehl aus dem vollen Korn. Schale und Keimling bleiben also bei der Verarbeitung erhalten. Da der Mineralstoffgehalt natürlichen Schwankungen unterliegt und von Klima, Anbaugebiet oder Getreidesorte abhängt, hat Vollkornmehl keine Typenzahl.
Vollkornmehl ist prima für Brote mit dunkler Krume.
Vollkornschrot verwenden Sie für dunkle Misch- und Schrotbrote.
Lust auf Backen?
Wenn Sie Ihr neu erworbenes Mehl-Wissen direkt in einem Brot umsetzen möchten, haben wir zwei Rezepte für Sie:
Text: Dr. Margit Roth
Bearbeitet durch die Onlineredaktion (ar)
Ihr Feedback interessiert uns!
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Möchten Sie ein Brotrezept teilen oder von Ihren Backerfahrungen berichten? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an biomagazin@biomagazin.de ».